Der Hort der Freien Waldorfschule Görlitz – „Jacob Böhme“

Der Hort ist ein Ort, an dem die Kinder der Klassen 1 – 4 einen Raum finden, sich nach dem Unterricht zu erholen, Ruhe zu finden, zu spielen, ihren eigenen Interessen zu folgen und soziales Miteinander zu gestalten. Dazu stehen den Kindern drei Gruppenräume zur Verfügung, ein Ruheraum, eine Küche und das Außengelände der Schule.

Die Betreuung im Hort ist im Sächsischen Gesetz zur Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen (SächsKitaG) geregelt.

Derzeitig sind alle Stellen besetzt!

Bei Fragen rund um den Hort wenden Sie sich bitte an das Hortteam.

Kontakt hort@waldorfschule-goerlitz.de

Wie wir Kinder sehen – Was wir tun

Die Kinder – Erziehung zur Freiheit

Um sich gestaltend in ihre Welt einleben zu können, benötigen Kinder Freiraum, den sie selbst gestalten können, das Erleben von Neuem und eine unbedingte Annahme ihrer Persönlichkeit. In gleicher Weise benötigen sie eine durch Erwachsene gestaltete Welt, gute Gewohnheiten und Verlässlichkeit.

Verlässlichkeit und Gewohnheit erleben die Kinder im Hort durch:

  • einen Tages-, Wochen-, und Jahresrhythmus
  • Erwachsene als Vorbilder
  • im Tageslauf wiederkehrende Sprüche und Rituale
  • Regeln im Zusammenleben
  • verlässlich anwesende Erwachsene

Freiraum, persönliches Angenommen-Sein und Neues erleben die Kinder durch:

  • die lange Freispielzeit als das zentrale Moment im Zusammensein im Hort
  • neue Elemente innerhalb der Rhythmen
  • die Möglichkeit zum freien Bauen, Werken, Basteln und Malen
  • den Kindern vertrauensvoll zugewandte Erwachsene
  • Wandertage, Besuche, neue Aktivitäten

Erwachsene als Vorbild

Kinder im Hortalter wissen schon sehr viel von der Welt. Dennoch benötigen für eine gute Entwicklung Erwachsene als Vorbild. Erwachsene ruhig tätig zu erleben und sie im sozialen Umgang zu sehen hilft den Kindern selbst in sinnvolle Tätigkeiten zu finden, angemessene Sozialformen zu erlernen und die Welt der Erwachsenen als gut und erstrebenswert zu erkennen.

Kinder im Rubikon

Um das neunte Lebensjahr herum erleben Kinder schon vor der ersten Pubertät einen Umbruch in ihrem Verhältnis zur Welt. Das zunehmende Bewusstsein lässt sie die Dinge ihres Umfeldes hinterfragen, sie setzen sich von den Spielen der jüngeren Kinder ab und benötigen einen deutlicheren Freiraum. Sie können mehr Verantwortung für ihr Tun übernehmen als jüngere Kinder, benötigen aber natürlich noch Schutz und Unterstützung.

Das Leben im Hort

Das Freispiel

Das Schulkind vereint in sich Gestaltungskraft, Phantasie und Imaginationsfähigkeit mit Lernfreude und einer großen Aufnahmebereitschaft für alles, was die Welt der Erwachsenen ausmacht. Um all das Neue, das es durch die Schule in seinen Fähigkeiten und seinem Verstand entwickelt integrieren zu können und sich ganz zu eigen zu machen nutzt es seine Gestaltungskräfte. Es spielt das Erlebte aus, es spielt sich aus und kann so in seiner Ganzheit wachsen.

Der Ort dafür ist das Freispiel, in dem die Kinder mit einfachen Dingen und in selbst gewählter Sozialform die Dinge, die sie im Unterricht und im Alltag erfahren nachspielen und sich einverleiben können. Im Hort finden die Kinder dazu die räumlichen Voraussetzungen und die Zeit.

Schöpferisches Gestalten

Kinder wollen ihre Welt gestalten, ihr Können erproben und etwas schaffen. Im Hort haben sie dazu Gelegenheit an der Werkbank, im freien Malen, im Töpfern, bei Papierarbeiten. Im Umgang mit wenig vorbereitetem, natürlichem Material erleben die Kinder sich als frei schöpferisch.

Teilhabe der Kinder

Kindern ist es wichtig mit ihren Wünschen, Sorgen und Vorstellungen gehört zu werden. Dieses „Zuhören“ geschieht ganz alltagsnah in der Begegnung. Hier ist der wertfreie, vorurteilsfreie und wertschätzende Umgang nicht nur die Haltung der Erwachsenen, die die Kinder zur Teilhabe ermutigt, sondern der Umgang der Erwachsenen mit den Kindern und untereinander dient den Kindern als Vorbild selbst eine wertschätzenden Umgang zu entwickeln. In einem wertschätzenden und vorurteilsfreien Umfeld gelingt es allen Kindern besser an der Gestaltung des Hortes Teil zu haben, unabhängig ihres Durchsetzungsvermögens.

Feiern und Feste

Orientiert an den Jahreszeiten und dem Reigen der christlichen Jahresfeste gestalten die Mitarbeiter im Hort mit den Kindern Feiern und gestalten die Festeszeiten. Dazu gehört die Festvorbereitung in Liedern und Geschichten, die Gestaltung des Jahreszeitentisches, das Herstellen sinnvoller, mit dem Fest verbundener Dinge und die Gestaltung des eigentlichen Festes.

Ernährung

Die Ernährung der Hortkinder ist ein wichtiger Faktor für die Gesunderhaltung und das gesunde Wachstum. Die Kinder speisen nach Möglichkeit im Hort zu Mittag und werden dabei von den Mitarbeiterinnen begleitet. Die Vesper wird im Hort zubereitet. Wir legen Wert auf eine frische, vollwertige Ernährung, möglichst aus biologisch angebauten Lebensmitteln.

Der Hort und die Familien

Der Hort versteht sich als ergänzendes Angebot der Schule, um Familien verlässlich von der Kinderbetreuung entlasten. Der Beitrag des Hortes zur Erziehung der Kinder kann nur gelingen, wenn sich ErzieherInnen und Eltern austauschen, damit die unterschiedlichen Lebensbereiche des Kindes nicht auseinanderfallen. Die Kinder können sich geborgen wissen, wenn Elternhaus und MitarbeiterInnen sich gegenseitig wertschätzen. Eltern sind darum zur Mitarbeit und Teilhabe aufgerufen. Die Mitarbeiterinnen stehen nach Möglichkeit für Gespräche zur Verfügung und einmal jährlich wird der Elternbeirat gewählt. Die Elternvertreter des Hortes werden auf Anfrage in der Schulleitungskonferenz oder der pädagogischen Konferenz der Schule gehört. Zweimal im Jahr findet ein Elternabend statt. Der Hort versteht sich als transparente Einrichtung, so sind Eltern jederzeit während der Betreuungszeit im Hort willkommen.

Die Mitarbeiter

Die Mitarbeiter des Hortes sind dazu aufgerufen ihr kollegiales Miteinander bewusst zu pflegen, um der sozialpädagogischen und erzieherischen Aufgabe des Hortes Rechnung zu tragen. Dazu nutzen sie Konferenzen, Dienstbesprechungen und eine respektvolle Begegnung im Alltag.

Jede(r) MitarbeiterIn ist bestrebt sich im fachlichen und persönlichen weiter zu entwickeln. Dazu bieten Fortbildungsveranstaltungen eine Möglichkeit. Zusätzlich verpflichtet sich jede(r) MitarbeiterIn zur ständigen Weiterentwicklung seiner Persönlichkeit durch Selbsterziehung im Sinne des „Pädagogischen Gesetzes“ nach Rudolf Steiner.

Qualitätssicherung

Eingebunden in den Organismus der Freien Waldorfschule Görlitz – „Jacob Böhme“ nehmen die MitarbeiterInnen des Hortes an den wöchentlichen pädagogischen und technischen Konferenzen teil. Hier werden pädagogische Grundlagenthemen, konkrete pädagogische Fragestellungen und organisatorische Dinge behandelt.

Zweimal jährlich findet ein hortinterner Teamtag statt, der der Konzeptentwicklung und Weiterentwicklung der Hortarbeit dient.